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Michael Wrase zum DigitalPakt Schule

Foto: Michael Wrase, Professor für Öffentliches Recht © privat

04.07.2022: Mit dem 6,5 Milliarden schweren DigitalPakt Schule will Deutschland die digitale Ausstattung der Schulen verbessern. Vielen geht dies nicht schnell genug. Wir haben nachgefragt, warum seit dem Programmstart im Jahr 2019 einige Gelder noch nicht abgerufen wurden.

Dr. Michael Wrase, Professor für Öffentliches Recht und Leiter des Forschungsprojektes „Die Umsetzung des DigitalPakts Schule: Wirkungsweisen und mögliche Problemlagen“ erzählt im Interview, was beim ersten DigitalPakt Probleme bereitete und was ein Nachfolge-Pakt besser machen könnte.

 


Im DigitalPakt müssen Schulen und Kommunen eng zusammenarbeiten. Wie läuft das?

Prof. Dr. Michael Wrase: Es gibt leider zu wenig verantwortliche Stellen in den Kommunen. Deshalb müssen sich die Schulen derzeit vieles selbst zusammensuchen. Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kommunen ist zentral wichtig, um den DigitalPakt erfolgreich umzusetzen. Neben der Finanzausstattung kommt es darauf an, ob Kommunen dem Thema eine hohe Priorität einräumen können und ausreichend Personal da ist. Es gibt Kommunen, die dafür in der Vergangenheit schon den Grundstein gelegt haben und eine übergeordnete Digitalisierungsstrategie verfolgen. In anderen Kommunen hängt die Umsetzung des DigitalPakts aber vor allem von persönlichem Engagement ab.


Welche Rolle spielt es, wie die Kommunen finanziell dastehen?

Wir sehen eine große Kluft zwischen Schulen in finanzstarken und finanzschwachen Kommunen. Durch die aktuelle Umsetzung des DigitalPakts vergrößert sich diese Kluft noch. Gymnasien profitieren stärker als Sekundarschulen oder Schulen in sogenannten sozialen Brennpunkten, da dort einfacher auf vorhandene Strukturen aufgebaut werden kann. Um bedarfsorientierter zu handeln, müsste der Bund zunächst eine Ist-Erhebung durchführen.


Was sollte ein möglicher Digitalpakt 2.0 anders machen?

Spätestens hier sollte es ein Monitoring zur digitalen Ausstattung von Schulen geben. Gleichzeitig sollte das Zusammenwirken von Schulträgern und Schulen gestärkt werden, indem etwa standardisierte Prozesse etabliert werden. Bei den Schulen finde ich wichtig, dass alle Mitarbeitenden in die digitalen Schulentwicklungsprozesse eingebunden sind. Insgesamt brauchen wir mehr Kreativität bei den Ideen, wie wir die Digitalisierung in den Schulen umsetzen. Gut finde ich, dass der Digitalpakt 2.0 längerfristig angelegt werden soll. Damit schafft man die Grundlage, um eine nachhaltige Strategie zu implementieren.

 

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Foto: Michael Wrase, Professor für Öffentliches Recht © privat

04.07.2022: Mit dem 6,5 Milliarden schweren DigitalPakt Schule will Deutschland die digitale Ausstattung der Schulen verbessern. Vielen geht dies nicht schnell genug. Wir haben nachgefragt, warum seit dem Programmstart im Jahr 2019 einige Gelder noch nicht abgerufen wurden.

Dr. Michael Wrase, Professor für Öffentliches Recht und Leiter des Forschungsprojektes „Die Umsetzung des DigitalPakts Schule: Wirkungsweisen und mögliche Problemlagen“ erzählt im Interview, was beim ersten DigitalPakt Probleme bereitete und was ein Nachfolge-Pakt besser machen könnte.

 


Im DigitalPakt müssen Schulen und Kommunen eng zusammenarbeiten. Wie läuft das?

Prof. Dr. Michael Wrase: Es gibt leider zu wenig verantwortliche Stellen in den Kommunen. Deshalb müssen sich die Schulen derzeit vieles selbst zusammensuchen. Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Kommunen ist zentral wichtig, um den DigitalPakt erfolgreich umzusetzen. Neben der Finanzausstattung kommt es darauf an, ob Kommunen dem Thema eine hohe Priorität einräumen können und ausreichend Personal da ist. Es gibt Kommunen, die dafür in der Vergangenheit schon den Grundstein gelegt haben und eine übergeordnete Digitalisierungsstrategie verfolgen. In anderen Kommunen hängt die Umsetzung des DigitalPakts aber vor allem von persönlichem Engagement ab.


Welche Rolle spielt es, wie die Kommunen finanziell dastehen?

Wir sehen eine große Kluft zwischen Schulen in finanzstarken und finanzschwachen Kommunen. Durch die aktuelle Umsetzung des DigitalPakts vergrößert sich diese Kluft noch. Gymnasien profitieren stärker als Sekundarschulen oder Schulen in sogenannten sozialen Brennpunkten, da dort einfacher auf vorhandene Strukturen aufgebaut werden kann. Um bedarfsorientierter zu handeln, müsste der Bund zunächst eine Ist-Erhebung durchführen.


Was sollte ein möglicher Digitalpakt 2.0 anders machen?

Spätestens hier sollte es ein Monitoring zur digitalen Ausstattung von Schulen geben. Gleichzeitig sollte das Zusammenwirken von Schulträgern und Schulen gestärkt werden, indem etwa standardisierte Prozesse etabliert werden. Bei den Schulen finde ich wichtig, dass alle Mitarbeitenden in die digitalen Schulentwicklungsprozesse eingebunden sind. Insgesamt brauchen wir mehr Kreativität bei den Ideen, wie wir die Digitalisierung in den Schulen umsetzen. Gut finde ich, dass der Digitalpakt 2.0 längerfristig angelegt werden soll. Damit schafft man die Grundlage, um eine nachhaltige Strategie zu implementieren.

 

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