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Kung Fu lernen wie im Schlaf? Im Film Matrix ist das möglich. Bildquelle: Charlein Gracia | Unsplash

Lernen wie bei Matrix

Ein Beitrag von Kerstin Hochartz

Als der Film Matrix 1999 in die Kinos kam, bot er eine beeindruckende Science Fiction-Perspektive auf Zukunft und Philosophie. Was ist die Wahrheit? Ist das, was uns die Realität zu sein scheint, in Wirklichkeit die Matrix, erschaffen von Maschinen? Ich habe den Film jahrelang mit Haupt- und Realschüler*innen im Religionsunterricht gesehen und analysiert. Mir als Lehrkraft und den Schüler*innen hat er philosophische und theologische Gedankengänge ermöglicht wie kaum ein anderes Medium. In einer Szene lernt Neo, der Hauptcharkter des Films, Kung Fu über ein Trainingprogramm via floppy disk direkt über Kabel im Hirn während er in der Realität auf einem Stuhl sitzt. Er wacht auf mit den Worten "I know Kung Fu!" und wird von Morpheus zu seinem ersten Kampf herausgefordert, bei dem er unter Beweis stellen muss, dass er das Gelernte mental umsetzen und anwenden kann in einer Welt, die nicht real ist. Es wird deutlich: Die Basiskenntnisse kann man sich "eintrichtern" lassen. Das aktive Beherrschen ist mehr, verlangt meine Persönlichkeit, meinen Geist. Das wäre doch etwas für die Bildung der Zukunft: Wissensgrundlagen könnten wir über ein Trainingsprogramm erlernen, ohne selbst etwas aktiv dazu beisteuern zu müssen. Beherrschen können wir eine Sache aber erst, wenn wir sie uns aktiv zu eigen machen, mental dabei sind, etwas selbst ausprobieren. In manchen Wissensbereichen würden mir Basics über floppy disk ja vielleicht schon ausreichen, in andere würde ich mehr Engagement investieren.